Vektoren in der Physik
Viele Größen
in der Physik
können durch eine Maßzahl und eine Einheit
dargestellt werden, wie z.B. die Temperatur oder die Zeit. Man nennt
diese Größen skalar. (Nomen: der
Skalar). Bei anderen Größen reicht das nicht aus,
hier muss man auch noch eine Richtung im Raum
angeben, um sinnvoll damit arbeiten zu können. Das ist z.B. bei
der Kraft oder der Geschwindigkeit der Fall. Solche gerichteten
Größen sind vektoriell, es
handelt sich um Vektoren. (Singular: der Vektor).
Vektoren kann man sich auch als Ergebnis der Verschiebung
eines Punktes vorstellen. Verschiebt man einen Punkt A an eine andere
Stelle im Koordinatensystem, so ergibt sich ein geordnetes Paar
von 2 Punkten. Dieses Paar definiert eine gerichtete Strecke
vom Urpunkt A zum Bildpunkt
B. Diese Strecke ist ein Vektor. Ein Pfeil besteht
übrigens aus einem Schaft und einer Spitze.
Graphische Darstellung von Vektoren
Vektoren kann
man graphisch als Vektorpfeil
darstellen. Die Länge des Pfeils entspricht dem Betrag
des Vektors. Die Richtung ist durch seine Komponenten
in x-, y- (im Raum zusätzlich in z-Richtung) festgelegt. Um
auch die Lage
von Vektoren eindeutig festzulegen, brauchen wir eine Basis,
z.B.
ein
Koordinatensystem.
Da zunächst nur Betrag und Richtung definiert sind,
kann man Vektoren beliebig parallel verschieben. Manchmal ist es jedoch
zweckmäßig, diese Freiheit zu begrenzen. (s.
Abbildung unten)
- Freie Vektoren können beliebig
parallel verschoben werden. Der gezeichnete Vektor ist daher nur ein Repräsentant
für eine Menge von parallelen Vektoren.
- Linienflüchtige Vektoren kann man
nur entlang ihrer Wirkungslinie verschieben.
- Ortsgebundene Vektoren haben einen
festen Anfangspunkt, sie sind also gar nicht verschiebbar.
Fassen Sie die Vektoren am Fußpunkt an und
probieren Sie die Verschiebbarkeit aus.
Wenn Java die Anzeige des Apletts verweigert, sehen Sie bitte hier nach.
Darstellung von Vektoren als Tupel
Vektoren kann man als Zahlentupel in
runden Klammern schreiben. Dabei ist es gleichgültig, ob man die
Komponenten waagerecht (Reihenfolge von links nach
rechts) oder senkrecht (Reihenfolge von oben nach
unten) schreibt. Im ersten Fall sprechen wir von einem Zeilenvektor,
im
zweiten
Fall
von
einem
Spaltenvektor.
Zeilenvektor: (a1, a2,
a3) Spaltenvektor: 
Der Einheitsvektor
Ein Vektor
mit der Länge 1 heißt Einheitsvektor. Die
Operation, die einen beliebigen Vektor auf die Länge 1 überführt,
nennt
man
normieren.
Abbildung rechts: Die Einheitsvektoren
im kartesischen Koordinatensystem
Anmerkungen zum Schreiben von Vektoren
Dass man Vektoren mit einem Pfeil über dem Buchstaben
schreiben muss, ist genau so wenig Pflicht wie die Verwendung von
griechischen Buchstaben für Skalare. Auch die Vorschrift,
Variablen kursiv zu schreiben, steht nicht im Strafgesetzbuch. Gerade
wenn man mit dem Computer schreibt, ist es lästig, dauernd die
Sonderzeichen zu durchsuchen oder einzelne Buchstaben kursiv zu
formatieren.
Statt können Sie also genau
so gut
schreiben:
b = k1v1+ ... +knvn.
Allerdings muss klar sein, dass es sich bei vi um
Vektoren handelt. Die Zusatzinformation "b, v ∈ V" sorgt notfalls
dafür, dass jeder weiß, dass alle b und v Elemente eines
Vektorraums sind. Sollte Ihr/e Mathematik-Dozent/in allerdings Pfeile
verlangen - tun Sie ihm/ihr den Gefallen! Es sorgt wahrscheinlich auch
für Sie selbst für mehr Klarheit.
ÜBUNGEN
Übung 1: physikalische Größen -
Skalar oder Vektor?
1. die Zeit
2. die Geschwindigkeit
3. die Kraft
4. die Temperatur
Übung 2: Setzen Sie die Wörter in der
korrekten sprachlichen Form ein. Achten Sie auch auf Groß- und
Kleinschreibung.
Wird neben der Maßzahl und der auch noch die Richtung
angegeben, so handelt es sich um eine Größe.
Größen ohne Richtung heißen Zwei Vektoren heißen dann gleich,
wenn sie in
und Richtung übereinstimmen. Die Richtung eines Vektors kann durch
seine in x-,
y- und z-Richtung beschrieben werden. Ein
Vektor mit der Länge 1 heißt .
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(c) Hans Göttmann 20162010 • letzte Änderung:
21.1.216 |