Sicher wissen Sie schon aus der Schule, was eine Funktion
ist. Deshalb beginnt diese Lektion mit einer Menge von
Fachbegriffen,
wie sie in Deutschland verwendet werden. Am besten vergleichen
Sie die
Formulierung mit der, die Sie in Ihrer Muttersprache wählen
würden.
Definition: Eine Funktion f : X →
Y von der Menge X in die
Menge Y ist eine Vorschrift, die jedem Element x der Menge X
genau
ein Element y der Menge Y zuordnet.
Dieses zugeordnete Element der Menge Y wird als f(x)
[gesprochen: f von x] oder als y
bezeichnet. Die Menge X heißt Definitionsbereich.
Man
sagt auch, dass f auf der Menge X definiert
ist.
Das Symbol x steht hier für ein beliebiges Element der Menge X.
Man bezeichnet es als unabhängige Variable, da
es beliebig - von nichts abhängig - vorgegeben werden kann. Eine
andere Bezeichnung dafür ist Argument. Die
Menge
Y heißt Wertebereich oder Zielmenge.
Ein konkreter Wert der unabhängigen
Variablen (des Arguments) wird auch als Stelle
oder
auch als x-Wert bezeichnet. Die Funktion wird
auf
die Elemente von X angewandt (angewendet), in
anderen
Worten: Elemente von X werden in die Funktion
eingesetzt.
Definitionslücken
Die Funktion

ist bei x = 0 nicht definiert, da man nicht durch 0
dividieren kann. In diesem Fall muss der Definitionsbereich der
Funktion eingeschränkt werden. Das schreibt und spricht man so:
D = R \ {0} Der Definitionsbereich sind alle
reellen Zahlen
außer Null. oder:
D = {x | x ∈ R, x ≠ 0} Definitionsbereich x, wobei
gilt: x
ist reell und nicht gleich Null.
Funktionen im Koordinatensystem
Jeder Wert x des Definitionsbereichs einer Funktion entspricht
mindestens einem Wert f(x) des Wertebereichs. Ein Wertepaar
(x, f(x)) kann man als Koordinaten eines
Punktes in der Zeichenebene sehen. Daraus
folgt:
Definition: Der Graph einer
Funktion ist die Menge der Punkte in einem Koordinatensystem
mit den Koordinaten (x, f(x)).
Der Graph entsteht, indem die Werte des Definitionsbereichs
(x-Werte) in horizontaler Richtung (auf der
x-Achse) abgetragen werden und die Werte des
Wertebereichs (y-Werte, Funktionswerte) in vertikaler
Richtung, also auf der y-Achse. Somit kann man als
Funktionsgleichung schreiben:
y = f(x)
Sprachliche Anmerkungen:
Statt x werden je nach Anwendung auch andere Buchstaben
benutzt, dann heißt die Abszisse entsprechend t-Achse, k-Achse
usw.
Der Begriff „Stelle“ bezeichnet in diesem
Zusammenhang nicht
einen Ort, sondern einen x-Wert. Man denkt
dabei an die Stelle (den
Ort) auf der x-Achse, die diesem Wert entspricht. Auch die Frage
„wo“
bezieht sich auf einen x-Wert.
Beispiel: Wo hat die Funktion y=x² den Wert 0?
Antwort: an der Stelle x=0 oder bei
x=0 oder in x=0
.
(c) Hans Göttmann 2016•
letzte Änderung: 21.1.2016 |