Diese Lektion stellt den Grundwortschatz zum
Beschreiben von
Funktionseigenschaften zusammen. Sie setzt voraus, dass
Sie die in den
vorhergehenden Lektionen behandelten Funktionen kennen.
Sollte dies
nicht der Fall sein, arbeiten Sie bitte vorher alle Lektionen über Funktionen
durch.
Besondere Eigenschaften linearer
Funktionen:
Interessant
sind hier u.a. die Schnittpunkte
mit
den Koordinatenachsen. (B,C)
Die Strecke vom Ursprung bis zum Achsenschnittpunkt
heißt Achsenabschnitt
Abb. links: f(x) = x-1
In diesem Fall kann man aus den Achsenabschnitten die Steigung
der Funktion berechnen. (vgl. Lektion "lineare Funktionen").
Ist die Steigung
groß oder stark, so
nennt man die Gerade steil. Ist die
Steigung
klein oder gering, so
nennt man sie flach.
Eine Gerade mit der Steigung Null verläuft
waagrerecht oder (besser:) parallel zur x-Achse.
Die Stelle, an der der Funktionsgraph die x-Achse
schneidet, heißt Nullstelle, denn hier
ist der Funktionswert y = 0. Lineare Funktionen mit
einer Steigung ≠0 haben nur eine Nullstelle. Andere
Funktionen können mehrere Nullstellen haben.
Eigenschaften anderer Funktionen
Extrema
In der Praxis ist oft
die Frage wichtig,
für welchen x-Wert der y-Wert maximal
oder minimal
ist. Ein maximaler oder minimaler y-Wert heißt Extremwert
oder Extremum (Plural: Extrema).
Es
gibt globale und lokale
Extrema.
Ein y-Wert, der größer als alle benachbarten
Werte ist, heißt Maximum (Plural: Maxima).
Wenn es im gesamten
Definitionsbereich keine größeren Werte gibt, ist es ein
globales
Maximum, andernfalls handelt es sich um ein lokales
Maximum.
Ein y-Wert, der kleiner als alle benachbarten Werte ist,
heißt Minimum (Plural: Minima)
bzw. Tiefpunkt.
Das Maximum bzw. Minimum einer quadratischen Funktion
heißt Scheitelpunkt der Parabel.
Beschränktheit
Manche
Funktionen
können nur y-Werte innerhalb eines bestimmten Bereichs
annehmen,
man nennt sie daher beschränkt. Die
Funktion
f(x) = sin x
kann z.B. keine Funktionswerte y > 1 annehmen. Sie
ist nach
oben
und nach unten beschränkt. Die obere
Schranke kann man als Maximum bezeichnen
(s.o.), die genaue
Bezeichnung ist Supremum. Die untere
Schranke
wird auch als Infimum bezeichnet.
Nullstellen
Definition: Als Nullstelle bezeichnet man
alle
x-Werte einer Funktion, deren Funktionswert Null
ist.
Bei der graphischen Darstellung sind die Nullstellen
die Schnittpunkte
des
Funktionsgraphen mit der x-Achse.
Monotonieverhalten
"Monotonie" heißt in der Umgangssprache so viel wie
"Langeweile". So ähnlich ist es auch bei Funktionen:
Eine Funktion
ist monoton, wenn nichts Interessantes passiert ....
aber definieren
wir lieber mathematisch korrekt:
Definition: Eine Funktion
ist
monoton wachsend (oder: monoton steigend),
wenn der Funktionswert mit größer werdendem x nicht
kleiner
wird,
d.h. wenn aus x1 < x2 folgt, dass f (x1) ≤ f (x2)
ist.
Definition: Sie heißt
streng monoton wachsend (oder: streng monoton
steigend),
wenn der Funktionswert mit größer werdendem x stets
größer wird,
d.h. wenn aus x1 < x2 folgt, dass f (x1) < f
(x2) ist.
Definition: Sie heißt
monoton fallend, wenn der Funktionswert mit größer
werdendem
x nicht größer wird,
d.h. wenn aus x1 < x2 folgt, dass f (x1) ≥ f (x2)
ist.
Definition: Sie heißt
streng monoton fallend, wenn der Funktionswert mit
größer
werdendem x kleiner wird,
d.h. wenn aus x1 < x2 folgt, dass f (x1) > f
(x2) ist.
Krümmungsverhalten
Nicht lineare Funktionen sind gekrümmt.
Man
unterscheidet eine Rechtskrümmung und
eine Linkskrümmung.
Eine
Funktion ist rechts gekrümmt, wenn ihre Steigung mit
zunehmenden x-Werten abnimmt.
Andernfalls ist sie links gekrümmt. Der Punkt, an dem
eine
Rechtskrümmung in eine Linkskrümmung übergeht oder
umgekehrt, heißt Wendepunkt.
Die abgebildete Funktion y = x³ hat für x < 0
eine Rechtskrümmung und für x > 0 eine Linkskrümmung.
Der Wendepunkt W (0 | 0) ist bei x = 0. Hier ist
gleichzeitig die
einzige Nullstelle der Funktion.
Tangente und Sekante
Eine Tangente ist eine Gerade, die
den
Funktionsgraphen an genau einem Punkt berührt.
Die Steigung dieser Tangente entspricht der Steigung der
Funktion an
genau dieser Stelle. Die Tangente in einem Wendepunkt
heißt Wendetangente.
Eine Gerade, die den Funktionsgraphen in zwei Punkten
schneidet, heißt Sekante.
Stetigkeit
Stetigkeit bedeutet in der Umgangssprache:
gleichmäßig, ohne Sprung, vorhersehbar. Die
mathematische
Erklärung von Stetigkeit finden Sie im Skript oder im
Kurs. Hier
eine anschauliche Definition:
Eine reelle Funktion ist stetig, wenn man
ihren
Funktionsgraphen zeichnen kann, ohne den Stift
abzusetzen. Eine
Funktion, die Definitionslücken oder Polstellen
besitzt, ist an
diesen Stellen nicht stetig.
Zur mathematischen Definition vgl. Skript A 8.2.
(c) Hans Göttmann 2016• letzte Änderung:
21.1.2016 |